Das Altes Testament der Bibel stellt den "Tanach" oder "Tenach" des Judentums dar, Bibeltexte, die als normativ für die eigene Religion gelten. Dieser hebräische Kanon ist identisch mit dem des Alten Testamentes, nur die Reihenfolge ist anders. Er fängt mit dem 1. Mose (Genesis) an und endet mit 2. Chronik.
Paulus bestätigt in Röm 3,2, dass den Juden der alttestamentliche Kanon anvertraut worden war und dass dieser maßgeblich ist:
"Denn vor allem sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden."
Der Herr Jesus fasst in Mt 23,35 diesen alttestamentlichen Kanon in der jüdischen Reihenfolge zusammen und bestätigt ihn
damit. Damit ist der
röm.-kath. Kanon, der die Apokryphen hinzunimmt, ausgeschlossen:
"damit über euch alles gerechte ( = unschuldige) Blut komme, das auf der Erde vergossen worden ist, vom Blut des gerechten Abel an (1.Mose 4,8) bis zum Blut Sacharjas ( = Zacharias), des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem Tempelhause und dem Brandopferaltar ermordet habt (vgl. 2.Chr 24,19-22)."
Ananias sagte aufgrund einer Offenbarung zum bekehrten Paulus in
Apg 22,14:
"Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich vorherbestimmt, seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und die Stimme aus seinem Mund zu
hören;"
Paulus selbst sagte, dass er aufgrund von Offenbarung redet in Gal 1,11-12:
"Ich lasse euch aber wissen, Brüder, dass das von mir verkündigte Evangelium nicht von Menschen stammt; ich habe es auch nicht von einem Menschen empfangen noch erlernt,
sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi."
Der Apostel und Prophet Paulus sagt weiter über sich und die anderen Apostel Christi in 1Kor 2,10-13, dass sie durch den Geist Gottes gelehrt sind und diese Inspiration bis ins einzelne
Wort geht:
"Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. Denn wer von den Menschen kennt die [Gedanken] des Menschen
als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So kennt auch niemand die [Gedanken] Gottes als nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus
Gott ist, sodass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist; und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen
Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich erklären."
In 1Thess 2,13 sagt er ganz deutlich, dass das von ihnen (als Apostel Christi) verkündigte Wort Gottes Wort ist:
"Darum danken wir auch Gott unablässig, dass ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das,
was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid?"
In Joh 16,13 verspricht der Herr, dass Er die Apostel durch den Geist Gottes inspirieren will:
"Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich selbst aus reden, sondern was er hören wird,
wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen."
Die Bibel fängt mit der Schöpfung von allem an und findet ihren Abschluss mit der Offenbarung des Johannes, wo das Vergehen der Schöpfung beschrieben wird und die Ewigkeit beginnt. Es ist eine
geschlossene, vollständige Sache. Gleichzeitig enthält das letzte Buch der Bibel die Warnung nichts hinzuzufügen und nichts wegzunehmen:
"Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buch
geschrieben sind; und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, so wird Gott sein Teil wegnehmen von dem Baum des Lebens und aus der heiligen Stadt, wovon in diesem Buch
geschrieben ist." (Offenb 22,18-19)
Zusätzlich - nicht weil die Kirchenväter eine Autorität wären, sondern um zu zeigen, dass sich die röm.-kath. Position selbst der Absurdität überführt: Unter den Kirchenvätern bestand nie Einigkeit darüber, was der Kanon des AT’s alles beinhalten soll. Hieronymus (340-420) z.B. stellte unter den Gelehrten seiner Zeit eine Ausnahme dar, weil er Hebräisch beherrschte und das AT ins Lateinische übersetzt, indem er die Vulgata verfasste. Er lehnte die sog. Apokryphen ab, weil er der Überzeugung war, dass die Juden den korrekten Kanon durch den Tanach festgelegt hatten. Weitere Kirchenväter wie Origenes, Kyrill von Jerusalem, der herausragenden Athanasius, der sich gegen die gesamte Kirche stellte und die biblische Lehre der Trinität wie ein Stehaufmännchen nach mehreren Verbannungen verteidigte und letztendlich durchbrachte, waren der gleichen Ansicht wie Hieronymus.
Zudem haben wir die Schriften des berühmten jüdischen Historikers Josephus Flavius aus dem ersten Jahrhundert, der ausführlich über die Religion und Bräuche seines Volk schrieb und die Apokryphen niemals als kanonisch bezeichnete.