Mohammeds handerlesene Koranlehrer würden den heutigen Koran ablehnen

Wir lesen in al-Bukhari, Islams vertrauenswürdigster Quelle nach dem Koran, dass Mohammed den Muslimen befohlen hat, den Koran von vier Lehrern zu lernen: Abdullah bin Masud, Salim, Mu'adh and Ubai bin Ka'b.

 

'Abdullah bin 'Amr erwähnte 'Abdullah bin Masud und sagte, "Nie werde ich aufhören diesen Mann zu lieben, denn ich hörte den Propheten sagen, ' Lernt den Koran von (diesen) vieren: 'Abdullah bin Masud, Salim, Mu'adh und Ubai bin Ka'b.' " (Sahih al-Bukhari: Band 6, Buch 61, Nr. 521)

 

Ubai bin Ka'b war also einer DER Top-Koran-Lehrer Mohammeds und er selbst befahl den Muslimen, dass sie von ihm den Koran lernen sollten. Ibn Abbas bestätigt, dass er tatsächlich der beste Rezitator war:

 

"'Umar sagte, Ubai war der Beste unter uns im Rezitieren (des Korans) jedoch lassen wir einiges weg von dem, was er rezitiert.' Ubai sagt, 'Ich habe es vom Mund des Gesandten Allahs empfangen und werde es um nichts in der Welt aufgeben." […]" (Sahih al-Bukhari: Band 6, Buch 61, Nr. 527)

 

Aber die Muslime haben einiges von dem, was Ubai rezitierte, einfach weg gelassen, obwohl er sagte, er habe es vom Mund des Gesandten Allahs gehört und wird es um nichts in der Welt aufgeben!! D.h. Ubais Koran war ein anderer, als Muslime ihn heute in den Händen halten! Dabei war Ubai derjenige, der von Mohammed selbst dazu bestimmt wurde, den Koran von ihm zu lernen! Damit ist der Koran zweifach belastet: 1) Nicht vollständig und 2) darum auch nicht bewahrt, wie von Allah versprochen!

 

Es wird aber noch schlimmer: Als Uthman anordnete, alle Niederschriften des Korans zu verbrennen, um ihn zu standardisieren (vgl. al-Bukhari, vol.6, bk.61, no. 510), da ordnete Abdullah bin Masud, der erste der vier Top-Koran-Lehrer, an, dass seine Gefolgsleute nicht ihre Niederschriften vom Koran herausgeben sollten:

 

'Abdullah (b. Mas'ud) berichtete, dass er seinen Gefährten gesagt hatte, dass sie ihre Koranabschriften verbergen sollten. […]" (Sahih Muslim: Buch 31, Nr. 6022)

 

Warum sollte er so gehandelt haben, außer aus Unzufriedenheit mit dem standardisierten Korantext von Zaid ibn Thabit, der mit der Standardisierung beauftragt wurde? In Jami` At-Tirmidhi, d.i. eine von den sechs Hauptsammlungen von Haddithen (Überlieferungen Mohammeds und seiner Gefährten), findet sich eine höchst interessante Überlieferung, die uns wohl den Hintergrund für das Verhalten von Ibn Mas'ud erklärt:

 

Az-Zuhri sagte: "Ubaidullah bin Abdullah bin Utbah informierte mich darüber, dass Abdullah bin Mas'ud unzufrieden darüber war, dass Zaid bin Thabit die Musahif (Bücher oder Sammlungen von Seiten) vervielfältigte, und er sagte: 'Oh, ihr muslimischen Leute! Schreibt nicht die Mushaf (Buch oder Sammlung von Seiten) noch Rezitationen dieses Mannes nieder. Bei Allah! Als ich den Islam annahm, da war er noch in den Lenden eines ungläubigen Mannes'--gemeint ist Zaid bin Thabit--und es war wegen dieser Sache, dass Abdullah bin Mas'ud sagte: 'Oh, Menschen von Al-Iraq! Behaltet die Musahif (Bücher oder Sammlungen von Seiten), die ihr besitzt, und verbergt sie. Denn Allah sagte wahrlich: Wer auch immer etwas verbirgt, er wird mit dem Verborgenen am Tag des Jüngsten Gerichtes kommen. Also begegnet Allah mit den Musahif (Bücher oder Sammlungen von Seiten).'" (Jami` At-Tirmidhi 3104)

 

Mohammeds Top-Koran-Lehrer Nr. 1 warnt also davor, Zaids Sammlungen zu kopieren. Außerdem sollen die Muslime ihre Musahif (Bücher oder Sammlungen von Seiten) nicht aushändigen, sondern verbergen.

 

Das wirft ein ganz anders Licht auf die Überlieferung des Korans. Es war ein weit komplexerer Vorgang, als Muslime es uns glauben machen wollen. Fehlbare Menschen haben sich an die Aufgabe gemacht den Koran zu sammeln und zu standardisieren. Streitereien und Meinungsverschiedenheiten brachen auf und das ganz besonders bei den Top-Koran-Lehrern Mohammeds. Sie wären nicht mit dem heutigen Koran zufrieden gewesen und hätten ihm ihre Version entgegen gehalten.


letzte Änderung 20.05.2015