Frage:

"Hallo, was sagen sie über Heern Gerhard Roth Hirnforscher und warum Glauben sie trotzdem noch wenn es doch bewiesen ist das es keine Seele gibt ?"

Antwort:

Guten Tag, 

 

ich habe mich über Ihre Anfrage bezüglich Gerhard Roth gefreut, wie ich mich über jede Gelegenheit freue, die notwendige Wahrheit der christlich-theistischen Weltanschauung zu erklären.

 

Tatsächlich habe ich mich vor einigen Jahren unter anderem mit Gerhard Roth beschäftigt und auch sein „Fühlen, Denken, Handeln“ gelesen. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man sich nach einer oder mehrerer solcher oder ähnlicher Lektüren zu fragen beginnt, wie jemand noch an einem christlich-biblischen Weltbild festhalten kann. Aber gerade wegen diesem Weltbild, mit dem zentralen Gedanken, dass die 66 Bücher der Bibel die inspirierte Offenbarung des einen wahren Gottes sind, bin ich aufgefordert, Ihnen eine Antwort zu geben:

 

„Lasst Christus, den Herrn, die Mitte eures Lebens sein! Und wenn man euch nach eurer Hoffnung fragt, seid immer zur Rechenschaft bereit. Doch antwortet freundlich und mit dem gebotenen Respekt.“ 

(1. Petrus 3,15-16a)

 

Sie fragen also allein schon daher zurecht nach einer Rechtfertigung meiner christlichen Glaubensüberzeugungen.

 

Ihre Frage lautet:

„(W)arum Glauben sie trotzdem noch wenn es doch bewiesen ist das es keine Seele gibt ?“

 

Da Sie anscheinend mehr oder weniger mit der Position von Gerhard Roth vertraut sind, will ich entsprechend antworten:

1. Einwände gegen Roth

Neuere Bücher von Roth habe ich nicht gelesen. Das ist aber auch gar nicht nötig. Die Position, die er vertritt, ist bekannt und kann auf Konsistenz hin überprüft werden. Was ja auch geschehen ist. Darum sei an erster Stelle ganz einfach gesagt, dass die Thesen Roths nicht unangefochten sind. Es gibt Einwände sowohl von Kollegen (Karl Zilles) als auch Philosophen (Martin Schramm, Albert Keller). Hier von „bewiesen“ zu reden, hieße ein zu starkes Wort ins Feld zu führen. 


2. Was ist ein Beweis?

Ein weit gravierenderes Problem eröffnet sich bei der Frage, was unter einem Beweis denn überhaupt verstanden werden soll? Ein Beweis kann nichts anderes sein als eine Demonstration unter der vorausgesetzten Wahrheit eines (selbst unbewiesenen und auch nicht zu beweisenden) Axioms. Die einfache Frage an Herrn Roth: „Können Sie sich in allem irren, was Sie zu wissen meinen?“, würde offenbaren, dass er letzten Endes gar nichts beweisen kann. Er müsste die Frage nämlich bejahen.


3. Die entscheidende Bedeutung von Weltanschauungen

Zudem hat jeder Mensch eine Weltanschauung, die sich aus einem miteinander verwobenen Netzwerk von grundlegendsten Überzeugungen über die Welt zusammensetzt (z. B. „Gott existiert/ existiert nicht“, „nicht alles/ alles hat eine natürliche Ursache“, „der Mensch hat/ hat keinen Wert und Würde“, „objektive moralische Werte existieren/ existieren nicht“, „das Universum verhält sich immer/ nicht immer gesetzmäßig“ usw.). Diese grundlegendsten Überzeugungen können selbst nicht naturwissenschaftlich überprüft werden. Sie leiten und bestimmen aber die Deutung jeder gemachten Erfahrung und legen sogar fest, was überhaupt einen „Fakt“ konstituiert. Was für einen Naturalisten z. B. einen „Fakt“ darstellt, ist für einen Hindu überhaupt kein „Fakt“, sondern eine Täuschung (Maya). 


4. Roths Position ist logisch nicht möglich

Viertens sei darauf hingewiesen, dass die naturalistisch motivierte Deutung Roths schlicht unmöglich wirklich bewiesen werden kann. Wenn sie nämlich wahr wäre, so wären keine Beweise möglich. Man könnte nie rational begründet wissen, dass sie wahr ist. Wenn Gedanken nichts weiter wären als zufällig entstandene Nebenprodukte elektrochemischer Reaktionen im Gehirn, dann würden sie von unveränderlichen Gesetzen der Chemie gesteuert und festgelegt sein. Der Mensch müsste denken, was er denkt und für wahr halten, was er für wahr hält. Beweisen wäre somit jede Grundlage entzogen. Roths Position führt in der Tat zu selbstwiderlegendem Skeptizismus: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ oder „Ich kann mit Sicherheit demonstrieren, dass man nichts mit Sicherheit demonstrieren kann“. Das sind selbstbezügliche Absurditäten/ Widersprüche, die unmöglich wahr sein können. Eine Weltanschauung muss nicht nur in sich Konsistent sein, sondern auch (wahres) Wissen und Verständlichkeit (Intelligibilität) ermöglichen. 


5. Roths Position erlaubt keine Gesetze der Logik

Als letzten Punkt will ich auf die Gesetze der Logik zu sprechen kommen. Sie müssen bestimmte Eigenschaften vorweisen, weil sonst unmöglich von Beweisen die Rede sein kann. Die Gesetz der Logik müssen 1) immateriell, 2) unwandelbar und 3) universal gültig sein. Roths Universum (und offensichtlich auch das Ihrige) weist keinerlei Berührungspunkte (Korrespondenz) zu den Gesetzen der Logik auf. Es ist nämlich 1) materiell, 2) beständig im Wandel begriffen und 3) raumzeitlich gebunden. Ohne den transzendenten Gott, der 1) immateriell (Geist), 2) unwandelbar und 3) allgegenwärtig ist, haben Sie keine Grundlage für Gesetze der Logik.


Als christlicher Theist habe ich eine absolute Grundlage für Wahrheit, Wissen, Gesetze der Logik, objektive moralische Werte und die Gesetzmäßigkeit des Universums. Somit habe ich eine Grundlage und Rechtfertigung für wahres Wissen und Beweise (Intelligibilität). Durch Ihre Leugnung Gottes verlieren Sie alles. Sie erfahren so, was es bedeutet, wenn der Herr Jesus sagt: „getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5)

 

Gott hat in der Bibel offenbart, dass er selbst jedem Menschen das inwendige Wissen um seine Existenz gegeben und das äußere Zeugnis der Schöpfung vor Augen gestellt hat. Das lässt den Menschen ohne eine Entschuldigung. Er kennt die Wahrheit, unterdrückt sie aber, indem er Argument auf Argument anhäuft, um dieses Wissen um Gottes Existenz zum Schweigen zu bringen. Er versucht die unentrinnbare Existenz Gottes wegzurationalisieren. 

 

Diese Selbstwidersprüche bei Naturalisten wie Roth und ihnen selbst sind unvermeidlich: Sie leben nämlich in Gottes Welt, sind nach dem Ebenbild Gottes geschaffen und können dem unmöglich entrinnen. Darum führt jede Leugnung Gottes unweigerlich zu selbstwiderlegenden Aussagen. 

 

Gott hat in der Bibel offenbart, dass er die notwendige a priori Voraussetzung und Quelle allen Wissens ist:

 

„Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis.“ (Sprüche 1,7)

 

„Alle Schätze der Erkenntnis und Weisheit sind verborgen in Christus Jesus.“ (Kolosser 2,3)

 

Sie haben Wissen und die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen, können es ohne Gott aber nicht rechtfertigen. Die Unterdrückung dieses Wissens wird in jeder Äußerung ihres Lebens sichtbar. So leugnen Sie zum Beispiel durch ihre naturalistische Position die Willensfreiheit, gehen aber von Anfang an von Willensfreiheit aus. Wenn Sie wirklich glauben, dass unser beider Handeln und Denken Resultate zufällig entstandener chemischer Reaktionen sind, warum gehen Sie davon aus, dass etwas bewiesen werden kann und dass ich aufgrund dieser Beweise entscheiden könnte, nicht an die Existenz Gottes und der Seelen zu glauben? 

 

Sie selbst liefern hiermit einen sogenannten performativen Widerspruch: Mit dem Bekenntnis Ihrer Lippen sagen Sie, dass weder Gott noch Seelen existieren, dabei stehen Sie aber mit beiden Füßen in Gottes Welt, auf der biblischen Weltanschauung, und gehen von Gegebenheiten aus (Beweise, Entscheidungsfreiheit, wahres Wissen), die nur unter der Voraussetzung Gottes möglich sind. 

 

Hier noch einmal im Originalton aus dem Römerbrief Kapitel 1, warum Sie eine Umkehr zu Gott hin brauchen, die nur durch Jesus Christus möglich ist:

 

"18 Gott lässt aber auch seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel herab trifft er alle Menschen, die sich gegen Gott auflehnen und so die Wahrheit mit Füßen treten. Sie führen ein Leben ohne Gott und tun, was ihm missfällt. 19 Dabei wissen sie ganz genau, dass es Gott gibt, er selbst hat ihnen dieses Wissen gegeben. 20 Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine göttliche Macht und Größe sehen und erfahren können. Sie haben also keine Entschuldigung. 21 Denn obwohl sie schon immer von Gott wussten, wollten sie ihn nicht anerkennen und ihm nicht danken. Stattdessen kreisten ihre Gedanken um Belangloses, und da sie so unverständig blieben, wurde es schließlich in ihren Herzen finster."

 

Ich will Sie nicht bevormunden, aber zu Ihrem eigenen Guten muss ich Sie eindringlich warnen: Sie wissen genauso gut wie ich, dass Gott existiert. Sie wollen es aber mit aller Macht nicht wahr haben. Leider sucht der Mensch im Allgemeinen Gott so sehr, wie der Bankräuber die nächste Polizeidienststelle. Ein konkreter Gott, der konkrete Anforderungen an das Leben stellt und vor dem man sich verantworten muss, ist dem Menschen in seinem Drang nach Selbstbestimmtheit ein Gräuel. DEN Beweis, der Sie zur Anbetung Gottes führen würde, den gibt es daher gar nicht. Rein gar nichts würde Sie zufrieden stellen. Darum: Es kann nicht wahr sein, was nicht wahr sein darf. Sie sind aber und bleiben ohne Entschuldigung für Ihre Rebellion gegen Gott.

 

Gott ist Gott und wird Sie gerecht richten. Das ist die harte Wahrheit. Das ist aber nichts Fremdes für Sie. Wir haben Gesetze, Richter und Gerichte und Gefängnisse. Gott hat sein Gesetz, er ist Richter und hat einen Tag des Gerichts festgelegt und er hat sein Gefängnis. Ich weiß, dass ich einen „Verbündeten in Ihrem Herzen“ habe, wenn ich Ihnen gleich eine Frage stellen werde: Ihr Gewissen. Wenn ich Sie jetzt frage, dann achten Sie bitte darauf, was Ihnen Ihr Gewissen sofort bezeugen wird:

 

Können Sie so, wie Sie bis heute gelebt haben, vor dem absolut heiligen und vollkommen gerechten Gott im Gericht bestehen? 

 

Jesus ist Ihre einzige Hoffnung, dem gerechten Gericht Gottes zu entgehen. Entweder Sie können sagen, dass er Ihre Schuld bereits bezahlt hat oder Sie werden selbst dafür zahlen müssen.

 

"Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben.“ (Markus 10,45)

 

„Jesus wusste, dass für ihn die Zeit gekommen war, diese Welt zu verlassen und zum Vater zu gehen. Darum gab er denen, die in der Welt zu ihm gehörten und die er immer geliebt hatte, jetzt den vollkommensten Beweis seiner Liebe.“ (Johannes 13,1)

 

Jesus ist aber nicht nur gestorben und begraben worden, sondern er wurde am dritten Tag auferweckt und bei Gott. Er ist für jeden erreichbar, der zu ihm ruft und ein neues Leben unter seiner Herrschaft und Führung leben möchte. Er hat mein Leben komplett verändert und er kann mit der gleichen Kraft auch Ihr „Herz“ komplett verändern:

 

„Ich sage euch die Wahrheit: Wer meine Botschaft hört und an den glaubt, der mich gesandt hat, der wird ewig leben. Ihn wird das Urteil Gottes nicht treffen, denn er hat die Grenze vom Tod zum Leben schon überschritten.“ (Johannes 5,24)

 

Es wird Ihnen alles Alte nicht nur vergeben, sondern ein vollkommen neues Leben geschenkt werden, wo Sie Gott nicht fürchten müssen, sondern als Vater lieben können:

 

„Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden. Das wurden sie nicht, weil sie zu einem auserwählten Volk gehörten, auch nicht durch menschliche Zeugung und Geburt. Dieses neue Leben gab ihnen allein Gott.“ (Joh 1,12-13)

 

Es gilt Jesus im Glauben ins Leben aufzunehmen. Wer den Sohn hat, der hat auch den Vater. Wer den Sohn nicht hat, hat auch den Vater nicht.

 

Ich hoffe, dass ich Ihnen die Frage zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet habe

Josef Dražil

(22.05.2016)