Die Botschaft, der widersprochen wird


Gott, der Vater, hat die Welt derart geliebt, dass er seinen ewigen Sohn Jesus Christus in die Welt sandte, um sein Leben zur Vergebung der Sünden zu geben. Am dritten Tag wurde er aus den Toten auferweckt und wieder in den Himmel aufgenommen. Er sitzt zur Rechten Gottes und hat alle Autorität im Himmel und auf der Erde. Jeder, der an seinen Namen glaubt, hat ewiges Leben und geht in Ewigkeit nicht verloren. Das ist das Evangelium Jesu Christi, des Sohnes Gottes. Es wird seit seiner Auferstehung in aller Welt gepredigt, weil er seinen Jüngern erschien und sie in die ganze Welt sandte. Er gab ihnen den Auftrag Zeugen seiner Auferstehung für die ganze Welt zu sein. Sie sollten die Menschen alles lehren, was er ihnen befohlen hatte, und die Vergebung der Sünden in seinem Namen verkünden. 

 

Die Apostelgeschichte ist der Bericht, wie die ersten Christen diesen Auftrag umsetzten und auf welche Widerstände sie stießen. Am Ende der Apostelgeschichte sagen einige Juden in Rom zum gefangen gehaltenen Paulus: „[W]ir begehren von dir zu hören, welche Gesinnung du hast; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr überall widersprochen wird.“ (Apg. 28,22) Eine derart revolutionäre Botschaft, die durch das Kreuz Christi die Liebe Gottes nicht von seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit dividieren muss und Gnade und Vergebung ausrufen kann für den Glaubenden, konnte nicht anders als auf Widerstand zu stoßen. Die Notwendigkeit, das Evangelium von Jesus zu verteidigen, war von Anfang an durch den Auftrag der Verkündigung gegeben. 

 

Paulus von Tarsus war von Gott zum größten Verbreiter des Evangeliums seiner Zeit erwählt worden. Er konnte zu seinem Ende hin sagen, dass er mehr gearbeitet hatte als alle anderen. Daher verwundert es auch nicht, dass er von Gott zugleich „zur Verteidigung des Evangeliums eingesetzt“ (Phil. 1,16) war. Es gibt eine klare Verbindung zwischen der Verkündigung und Verteidigung des christlichen Glaubens. Wie jeder Christ dazu aufgerufen ist, Salz und Licht für die Welt zu sein und an der Weltmission teilzuhaben, so ist jeder Christ auch aufgefordert, dieses Evangelium zu verteidigen (1. Petr. 3,15; Jud. 3). Die Kirchengeschichte hat viel darüber zu berichten, wie die Christen der ersten Jahrhunderte sich bemühten, diesem Auftrag nachzukommen. Die Frucht dieser Bemühungen ist als „Klassische Apologetik“(1) bekannt. 



(1) Unter Apologetik versteht man für gewöhnlich die vernünftige Verteidigung des Glaubens, speziell des christlichen Glaubens.