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Entweder Glauben oder Fakten?

Im unteren einminütigen Clip argumentiere ich, dass jeder Mensch eine Weltanschauung hat und dass jede Weltanschauung mit einer grundlegendsten Annahme beginnt und das ganze weltanschauliche System sich dann aus diesem ersten Prinzip ergibt. Weil es sich um den Startpunkt handelt und nichts grundlegender sein kann, kann es auch durch nichts bewiesen werden, das grundlegender wäre. 

Hieraus ergibt sich, dass es sich wirklich bei jedem denkbaren Standpunkt (Atheismus, Theismus, Materialismus, Mohammedanismus, Taosimus, Zen-Buddhismus usw. usf.) notwendigerweise um einen Glaubensstandpunkt handelt. 

 

Ein Atheist hat folgenden Kommentar hinterlassen:

Wenn alles "Glaube" sein soll, dann bitte nicht mit "Fakten" ankommen.

"Glaube" kann und wird unterschiedlich gebraucht. In diesem Clip meine ich mit "Glauben", dass es sich beim ersten Prinzip einer Weltanschauung um ein unbewiesenes Axiom handelt. "Unbewiesen" heißt in diesem Zusammenhang, dass das Axiom keine Schlussfolgerung aus vorhergehenden Prämissen ist oder sein kann, weil es sonst kein Axiom wäre.

 

"Glaube" oder eben "Unbeweisbarkeit" in diesem Sinne bedeutet nicht, dass das christliche Axiom (nämlich "Die Bibel allein ist das geschriebene Wort Gottes") willkürlich und ohne rationale Verteidigung ist. Wir können das christliche erste Prinzip verteidigen, aber eben nicht durch das, was ein Beweis ist (eine logisch notwendige Schlussfolgerung aus Prämissen). Wir leiten aber ein umfassendes und zusammenhängendes intellektuelles System aus unserem ersten Prinzip ab und zeigen zudem, wie nicht-christliche Prinzipien versagen. Wir zeigen auch, dass unser erster Grundsatz sich selbst rechtfertigt, selbstbestätigend ist, logisch nicht bestritten werden kann und dass er alle anderen logisch ausschließt. Unser Ausgangspunkt ist also rational und notwendig und nicht willkürlich.

 

Das biblische - und somit mein eigentliches Verständnis von Glaube - ist nicht Willkür und Leichtgläubigkeit, sondern wird am besten durch den Begriff "Glaubensvernunft" beschrieben, nämlich als eine "göttliche Gabe der intelligenten Zustimmung zur Wahrheit". 

 

Selbstverständlich muss auch definiert werden, was ein Fakt ist. Da jeder Mensch eine Weltanschauung mit einem grundlegendsten leitenden Prinzip hat, kann ein Fakt nichts anderes sein, als eine Überzeugung über eine bestimmte Sache. Diese Überzeugung ist im Grunde eine Deutung. Sie wird in Übereinstimmung mit jenem ersten Prinzip geformt, das wie ein Prüfstein funktioniert und bestimmt, was überhaupt einen Fakt konstituiert und was nicht. Es bestimmt, was als wahr angenommen wird und was nicht. Es gibt keine "nackten" nicht-interpretierten Fakten, die "für sich selbst sprechen". 

Ein einfaches Beispiel durch den Vergleich zweier kontrastreicher Weltbilder kann das veranschaulichen: Für einen Materialisten stellt es einen Fakt dar, dass sein Auto nicht seine Uhr ist. Ein Hindu denkt aber konsequent von seinem Grundsatz geleitet, dass alles eins ist und demnach jede Unterscheidung eine Illusion darstellt. Er sieht den Unterschied zwischen seinem Auto und seiner Uhr nicht als einen Fakt an. 

 

Es geht also letztendlich wieder um die Frage, welche Weltanschauung das richtige Axiom hat und daraus auch die richtige Deutung bietet. Die biblische Weltanschauung ist unbesiegbar, weil sie sich aus einem logisch nicht zu leugnenden Axiom ergibt und alle anderen im selbstwiderlegenden Skeptizismus enden, wo nichts gewusst werden kann. 

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