Interne Kritik: Unstimmigkeit

Falsche und selbstwiderlegende Aussagen über das Evangelium im Koran

Ausgangspunkt islamischer Kritik und somit Hauptvorwurf des Islams gegen den biblisch-christlichen Glauben ist, dass die Bibel angeblich verfälscht wurde. Das soll besonders für das Evangelium (arab. Indschil) gelten, weil islamische Lehren in direktem Widerspruch zu grundlegenden Aussagen des Herrn Jesus und Seiner erwählten Apostel stehen.

 

Betrachtet man alle Stellen, in denen der Koran von der Bibel spricht, so wird schnell deutlich, dass er selbst von der Bibel als einer unverfälschten Offenbarung ausgeht. Es bedarf schon viel hermeneutischer Akrobatik, um diese unvermeidbare Schlussfolgerung zu umgehen.

 

Im Falle des Evangeliums wird aber ein ganz besonderer Widerspruch offenbar. Der Koran macht nämlich Aussagen über das Evangelium, die in zwei unterschiedliche Kategorien fallen:

 

1) Das Evangelium (Ingiil) ist ein Buch, das Jesus gegeben wurde, gerade so wie die Thora dem Mose und der Koran Mohammed.

 

2) Das Evangelium ist das, was Christen besitzen und woran sie glauben.

 

1) Stellen, die in die erste Kategorie fallen:

"Und Wir ließen auf ihren Spuren 'Isa, den Sohn Maryams, folgen, das zu bestätigen, was von der Tora vor ihm (offenbart) war; und Wir gaben ihm das Evangelium, in dem Rechtleitung und Licht sind, und das zu bestätigen, was von der Tora vor ihm (offenbart) war, und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen." (S. 5:46)

 

"Er hat dir das Buch mit der Wahrheit offenbart, das zu bestätigen, was vor ihm
(offenbart) war. Und Er hat (auch) die Tora und das Evangelium (als Offenbarung)
herabgesandt," (S. 3:3)

 

"Er sagte: „Ich bin wahrlich Allahs Diener; Er hat mir die Schrift gegeben und mich
zu einem Propheten gemacht." (S. 19:30)

 

2) Stellen, die in die zweite Kategorie fallen:

"Und so sollen die Leute des Evangeliums nach dem walten, was Allah darin
herabgesandt hat." ... (5:47)

 

"Sag: O Leute der Schrift, ihr fußt auf nichts, bis ihr die Tora und das Evangelium
und das befolgt, was zu euch (als Offenbarung) von eurem Herrn herab gesandt
worden ist." (5:68)

 

"die dem Gesandten, dem schriftunkundigen Propheten, folgen, den sie bei sich in
der Tora und im Evangelium aufgeschrieben finden." ... (7:157)

 

"Soll ich denn einen anderen Schiedsrichter als Allah begehren, wo Er es doch ist,
der das Buch, ausführlich dargelegt, zu euch herabgesandt hat? Diejenigen, denen
Wir die  Schrift gaben, wissen , daß es von  deinem Herrn  mit der Wahrheit
herabgesandt wurde. So gehöre ja nicht zu den Zweiflern." (6:114)

 

Diese Stellen machen unmissverständlich deutlich, dass das Evangelium EIN BUCH wie die Thora oder der Koran sein soll, dass dem Herrn Jesus herab gesandt wurde und im Besitz der Christen ist.

 

Das Problem hierbei ist offensichtlich: Zur Zeit Mohammeds war das AT nur teilweise übersetzt und die Bibel lag erst 200 Jahre nach Mohammeds Tod komplett übersetzt in Arabisch vor. Mohammed hatte die Vorstellung, dass das Evangelium ein Buch sein müsse, wie der Koran oder die Thora. Wenn wir aber in das Neue Testament schauen, dem Buch der Christen, dann sehen wir, es wird nie behauptet, dass das Evangelium ein Buch war, welches dem Herrn Jesus gegeben wurde.

 

Es ist auch gar nicht nötig darauf hinzuweisen, dass die Auswertung des gesamten geschichtlichen Materials von der Antike an bis heute nicht den aller kleinsten Hinweis zutage gefördert hat, der diese Behauptung des Korans in irgendeiner Form stützen würde. Den Aussagen im Koran nach reicht es vollkommen festzustellen, was Christen ZUR ZEIT MOHAMMEDS als Evangelium in ihrem Besitz hatten: Die vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes!

 

Der Widerspruch ist eindeutig, logisch unvermeidbar und beweist, dass der Koran keine Offenbarung Gottes ist!

 

(Quelle: Katz, Jochen; http://www.answering-islam.org/Quran/Contra/injil_what_kind.html)