Einführung in die christuszentrierte Apologetik


Es gibt zwei grundlegende Herangehensweisen der christlichen Apologetik: evidenzbasiert (einschließlich klassisch) und präsuppositional. Der Unterschied zwischen diesen beiden Herangehensweisen liegt in der Stellung, die man der Schrift zukommen lässt.

 

Bei der evidenzbasierten Apologetik beginnt man außerhalb der Schrift mit Belegen und Fakten und führt argumentativ zur Schrift hin. Die Schrift kann nicht als Autorität gebraucht werden bis man ihre Zuverlässigkeit bewiesen hat. Die Schrift ist somit eine Hypothese, die durch Belege bewiesen werden muss, und nicht als die tatsächliche Wahrheit Gottes angenommen wird. Sie muss dem unabhängigen menschlichen Urteilsvermögen und der (natur)wissenschaftlichen Methode unterworfen werden. Die Wahrheit der Schrift ist bestenfalls eine bloße Wahrscheinlichkeit und der christliche Glaube kann daher nur wahrscheinlich wahr sein.

 

Das verherrlicht den menschlichen Verstand als ultimativ und autonom. Gott wird vor Gericht gestellt und sein Wort unter das Urteil des nicht erneuerten, nicht wiedergeborenen und unerleuchteten Menschen. Man soll nicht einen Moment lang meinen, dass die Gedanken des Unglaubens Gott gegenüber neutral oder unvoreingenommen seien.

 

Das strickte Argumentieren von Belegen her ohne die Präsupposition der Schrift, heißt Verrat an der Herrschaft Jesu Christi und der Autorität seines Wortes zu begehen. In der präsuppositionalen Apologetik werden Gott und sein Wort als absolut und ultimativ vorausgesetzt. Das ist die erste und alles überschattende Präsupposition einer wahren biblischen Herangehensweise der Apologetik. Es gibt keine höhere Autorität für den Menschen, was Wissen und Denken angeht. Gott ist absolut und seine Offenbarung kommt zum Menschen mit absoluter Autorität; es ist das inspirierte, unfehlbare, irrtumslose und allgenügsame Wort Gottes. Gottes Wort ist absolut, weil Gott der Autor ist und daher stellt es das entscheidende Kriterium und den letztgültigen Maßstab aller Wahrheit und Erkenntnis dar.

 

(Paul Nelson, Presuppositionalism: A Biblical Approach to Apologetics, S. 3-4. [Download PDF])